Historische Wanderung am 18. Oktober 2025 durch OssolaCultura und Insubrica Historica: Erkunden Sie die ehemalige Simplontunnel-Baustelle und alpine Verteidigungsanlagen. Die Route führt durch beeindruckende Naturlandschaften und beleuchtet eine besondere Epoche der schweizerisch-italienischen Beziehungen. Eine einzigartige Verbindung von Geschichte und Natur.
Grenzen zwischen Nationen existieren bekanntlich nicht von Natur aus, sondern sind das Ergebnis menschlichen Handelns und einer oft bewegten Geschichte. Die Grenze zwischen dem schweizerischen Kanton Wallis und dem italienischen Ossola bildet dabei keine Ausnahme – im Gegenteil. Jahrhundertelang umstritten, wurde sie 1495 an ihre heutige Position verlegt, als das ossolanische Val Vaira nach der Abtretung durch Ludovico il Moro, Herzog von Mailand, an den Bischof von Sitten, Jost von Silenen, zum Zwischbergental wurde. Nachdem die Zeit der erbitterten Kämpfe um die Hochalmen vorbei war, gelang es den Menschen vor Ort, Vereinbarungen zu treffen, und allmählich wandelte sich die Grenze von einer Barriere zu einem Ort der Begegnung.

Auf dieser faszinierenden historischen Grundlage bieten wir am Samstag 18. Oktober (hier für die Anmeldung), eine aussergewöhnliche Wanderung an, die Ihnen ermöglicht, zwei besondere Momente der grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien hautnah zu erleben: den Bau des Simplontunnels zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sowie die Errichtung italienischer Befestigungsanlagen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aus Furcht vor einem Angriff aus schweizerischem Gebiet.

Auf den Spuren des Simplontunnels
Die Wanderung führt durch eine besondere Naturlandschaft, die von üppigen Farnen und Moosen geprägt ist. Sie durchquert das gesamte Gelände der ehemaligen Großbaustelle des Simplontunnels, von der noch zahlreiche beeindruckende Überreste zu sehen sind. Entdecken Sie die Ruinen des Palazzo der Jura-Simplon-Gesellschaft – jener Aktiengesellschaft, die das notwendige Kapital für die Verwirklichung dieses Jahrhundertprojekts aufgebracht hatte. Besichtigen Sie die historischen Badeeinrichtungen, in denen sich die Arbeiter nach jeder Schicht waschen und umziehen mussten – eine innovative Maßnahme, die erfolgreich der Bergarbeiteranämie vorbeugte, die beim Bau des Gotthardtunnels Tausende von Todesopfern gefordert hatte.

Erfahren Sie, wie Max Rosenmund, der geniale Topograf der ETH Zürich, meisterhaft die Tunnelachse so präzise berechnete, dass sich der schweizerische und der italienische Vortrieb mit außerordentlicher Genauigkeit trafen – eine technische Meisterleistung, die bis heute Bewunderung hervorruft.

Ein Bollwerk im Berg
Den Höhepunkt der Exkursion bildet der Besuch einer vollständig begehbaren Festung des Vallo Alpino (Alpenwalls). Diese in den Fels gehauene Anlage erstreckt sich etwa 250 Meter tief in den Berg und verfügt über mehrere Artilleriestellungen, die alle besichtigt werden können. Das glücklicherweise nie im Kampf genutzte Bauwerk war darauf ausgelegt, etwa hundert Soldaten zu beherbergen, komplett ausgestattet mit Küche, Sanitäranlagen, Wäscherei, Krankenstation und Schlafsälen – ein beeindruckendes Zeugnis der Kriegsvorbereitungen des 20. Jahrhunderts.

Praktische Informationen
Die vorgeschlagene Route umfasst etwa 8 Kilometer (Hin- und Rückweg) mit einem Höhenunterschied von weniger als 200 Metern und weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Da die Wanderung jedoch über Bergpfade führt, sind eine gewisse Kondition, Trittsicherheit und geeignetes Schuhwerk mit rutschfester Sohle erforderlich. Wanderstöcke werden empfohlen. Für die Besichtigung der Festung ist eine Lichtquelle erforderlich, idealerweise eine Stirnlampe.

Ihre fachkundigen Begleiter
Die Exkursion wird von Alberto Zorloni geleitet, einem erfahrenen Umwelt-Wanderführer aus Varzo, der persönlich an der Wiederherstellung des Wanderwegs beteiligt war und bereits zahlreiche Gruppen auf dieser Route geführt hat. Unterstützt wird er von Raphael Rues, einem Schweizer Historiker mit fundiertem und vielseitigem Fachwissen über die grenzüberschreitende Geschichte zwischen der Schweiz und Italien.

Anmeldung und Kosten
- Treffpunkt: Bahnhof Varzo, bei Ankunft des BLS-Zuges aus Bern (Abfahrt 7:39 Uhr) oder Brig (Abfahrt 9:19 Uhr)
- Rückkehr: Abfahrt von Varzo um 16:11 Uhr, Ankunft in Brig um 16:33 Uhr und in Bern um 18:22 Uhr
- Teilnahmegebühr: CHF 80 pro Person
- Versicherung: Optional kann eine Unfallversicherung für die Dauer der Wanderung für 3 CHF abgeschlossen werden. Bitte senden Sie dafür Ihre Daten (Vor- und Nachname, Geburtsort und -datum, AHV-Nummer und Wohnadresse) mindestens 48 Stunden im Voraus.
- Familien: Kinder bis 10 Jahre nehmen kostenlos teil
Wetterbedingungen: Bei schlechtem Wetter wird die Exkursion verschoben - Anmeldung: https://insubricahistorica.ch/product/18-10-2025-vom-tunnelbau-zur-alpenfestung-historische-wanderung-am-simplon/
Verpassen Sie nicht diese einmalige Gelegenheit, Geschichte zu erleben, wo sie geschrieben wurde! Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Grenzgeschichten und entdecken Sie, wie aus einer umkämpften Grenze ein Ort der Begegnung wurde. Diese Wanderung bietet Ihnen nicht nur spektakuläre Einblicke in historische Bauwerke und Naturlandschaften, sondern auch die Chance, die gemeinsame Geschichte von Schweiz und Italien aus einer neuen Perspektive zu verstehen.